SP-Klubvorsitzender Michael Lindner im Kindergarten Sandl
Elementarpädagogik in Oberösterreich: Der Aufholbedarf wächst
Im Zuge seiner Bezirkstour besuchte SPÖ-Klubvorsitzender Michael Lindner gemeinsam mit Bürgermeister Gerhard Neunteufel den Kindergarten in Sandl, um mit Mitarbeiter:innen und Pädagog:innen vor Ort zu sprechen. „Mit meinem 3-Punkte-Plan für besseres Gehalt, kleinere Gruppen und gerechtere Arbeitsbedingungen würde die Kinderbildung in Oberösterreich echte Fortschritte machen. Wichtig ist mir dabei vor allem die Meinung der Praktiker:innen, die jeden Tag mit vollem Einsatz für unsere Jüngsten da sind. Bei ihnen möchte ich auch Danke sagen“, so Lindner und überreichte der Leiterin, Frau Sylvia Käfer eine gesunde Jause.
59 offene Stellen im Mühlviertel
Zurzeit werden laut Bildungsdirektion Oberösterreich (www.ooe-kindernet.at) alleine im Mühlviertel 59 Helfer:innen, Pädagog:innen und Betreuer:innen in elementarpädagogischen Kinderbildungseinrichtungen gesucht. Absolvent:innen gebe es genug – jährlich schließen hunderte Schüler:innen die BAFEP (Bundeslehranstalt für Elementarpädagogik) ab, aber nur ein Bruchteil davon startet später auch tatsächlich in diesen Beruf. „Dass unter den gegebenen Umständen viele engagierte Pädagog:innen in Oberösterreich frustriet das Handtuch werfen ist nicht verwunderlich“, meint Bgm. Gerhard Neunteufel und setzt fort: „Wir würden den Eltern und Kindern in Sandl gerne umfangreichere Kinderbetreuungsmöglichkeiten bieten, wie zum Beispiel Angebote für unter Dreijährige, Nachmittagsbetreuung oder Busbegleitung. In der Gemeinde fehlen uns aber die finanziellen Mittel, da braucht es dringend Entlastung. Es kann nicht sein, dass Glück oder Pech, je nachdem, in welcher Gemeinde die Familie ihren Wohnsitz hat, über die Qualität der Kinderbetreuung entscheiden. Auch die Möglichkeit eines Springerdienstes oder des Einsatzes von Zivildienern zur Abdeckung von Ausfällen soll überprüft werden. Unsere neue Karenzvertretung hat zum Ende des Monats übrigens schon wieder gekündigt und wir suchen dringend eine Nachfolge“.
3-Punkte-Plan für mehr Elementarpädagog:innen
Die SPÖ hat einen umfassenden 3-Punkte-Plan vorgelegt, der rasch und wirksam helfen soll. Die Kernelemente umfassen gerechtere Bezahlung, die schrittweise Verkleinerung der Gruppengrößen und attraktivere Arbeitsbedingungen. „Wir haben in Oberösterreich noch viel zu tun: In keinem Bundesland ist es schwieriger einen Krabbelstubenplatz zu bekommen. Nirgends sind die Öffnungszeiten in den Kindergärten kürzer. Es ist höchste Zeit, dass Beruf und Familie zusammenpassen – alle Kinder in Oberösterreich haben das Recht auf die beste Bildung“, so Lindner abschließend.
Bildquelle: Eine gesunde Jause als Danke für gute Arbeit; © MecGreenie
Von links: Bgm. Gerhard Neunteufel, Kindergarten-Leiterin Sylvia Käfer, Klubvorsitzender Michael Lindner