Pflege braucht mehr als ein Danke!
Bezirks-SP macht mobil für bessere Bedingungen in Pflegeberufen
Bei einem Besuch anlässlich des Internationalen Tages der Pflege am 12. Mai im Seniorenheim Pregarten bedankten sich VertreterInnen der Freistädter Bezirks-SPÖ bei den Bediensteten mit einem Kuchen und guten Gesprächen für deren engagierte Arbeit. Ein Danke für die Pflege unserer Eltern und Großeltern, den unglaublichen Einsatz für die Gesellschaft und das Wohl der älteren Generation.
Ruf nach besseren Arbeitsbedingungen
Es ist ein Knochenjob, welchen die Angestellten in den Alten- und Pflegeheimen tagtäglich verrichten. Sie müssen die Arbeit von hunderten fehlenden Beschäftigten mitmachen. Der Ruf nach Entlastung und besseren Arbeitsbedingungen wird immer lauter. Das Personal ist oft am Ende seiner Kräfte. Der Wunsch nach Entlastung durch mehr Personal steht bei den Bediensteten an oberster Stelle.
Höhere Gehälter, attraktive Ausbildung und mehr Personal
„Es braucht aber mehr als ein Danke. Denn Applaus sorgt nicht für bessere Arbeitsbedingungen und faire Gehälter. Leider war die die Bundesregierung in Sachen Pflegereform bis zum heutigen Tag säumig“, sagt Silvia Rentenberger-Enzenebner, Betriebsratsvorsitzende im Krankenhaus Freistadt und die Pregartner Stadträtin Alexandra Hofstadler ergänzt: „Außer großen Ankündigungen ist bisher noch nichts geschehen. Es gibt noch immer keine Klarheit, wie die Finanzierung der Pflege in Zukunft aussehen soll“. „Auch die künftige Aufgabenverteilung zwischen Bund, Ländern und Gemeinden steht noch in den Sternen. Ich erwarte mir, dass sich die Bundesregierung rasch mit diesem so wichtigen Thema auseinandersetzt, bevor noch mehr Pflegekräfte wegen Überlastung den Beruf verlassen“, stellt FSG-Regionalsekretär Klaus Pachner klar. Die SPÖ sieht vor allem in den Punkten höhere Gehälter, attraktive Ausbildung und mehr Personal akuten Handlungsbedarf, um die Beschäftigten zu entlasten.
Erste erfreuliche Schritte zur Pflegereform am Tag der Pflege, in OÖ muss jetzt Schwarz-Blau liefern
Nach jahrelangem Warten und vielen Ankündigungen wurden am Tag der Pflege nun erste geplante Maßnahmen der Pflegereform angekündigt. Das vorgestellte Paket ist ein erster guter Schritt, dem aber weitere folgen müssen. Zentrale Forderungen von Gewerkschaften und SPÖ werden endlich umgesetzt: z. B. eine Ausbildungsfinanzierung, mehr Pflegegeld für Demenzerkrankte, ein Rechtsanspruch auf Pflegekarenz. Einiges bleibt aber noch sehr unkonkret, etwa versprochene Verbesserungen in der 24-Stunden-Betreuung. Offenbar völlig vergessen hat man auf Verbesserungen für Menschen, die aufgrund einer Beeinträchtigung Pflege und Unterstützung benötigen. Vor allem, dass sämtliche Maßnahmen auf zwei Jahre befristet sind, schafft keine vertrauensvolle Basis und ist eine bloße Verschiebung von dringend zu klärenden Finanzierungsfragen. „Dieses Paket muss noch genau geprüft werden. Auch wenn die Bundesreform nun auf dem Tisch liegt und rasch umgesetzt werden muss, darf das Land OÖ die Hände nicht untätig in den Schoß legen, denn es gibt in vielen weiteren Bereichen der Pflege dringenden Handlungsbedarf!“, sind sich Rentenberger-Enzenebner, Hofstadler und Pachner in einer in einer ersten Reaktion auf die Pflegereform-Maßnahmen der Bundesregierung einig.
Verantwortung nicht auf Gemeinden abwälzen
Die mit den Verbesserungen in der Pflege verbundenen Kosten dürfen aber nicht auf die Gemeinden und Städte abgewälzt werden. „Weder das Land Oberösterreich noch der Bund dürfen die Gemeinden weiterhin bei der Pflegefinanzierung im Stich lassen. Die Zukunft der Pflege zu sichern und sich den großen Herausforderungen zu stellen ist Aufgabe des Landes und des Bundes, nicht der BürgermeisterInnen“, stellt SPÖ-Chef und Bezirksvorsitzender Michael Lindner fest.
SPÖ-Antrag im Landtag
Parteivorsitzender Michael Lindner und SP-Pflegesprecherin Gabriele Knauseder stellen sich hinter die Beschäftigten in der Pflege und fordern höhere Gehälter, die Anpassung des Pflegepersonalschlüssels und finanziell attraktivere Ausbildungsmöglichkeiten. Einen entsprechenden Antrag brachte der SP-Landtagsklub in der gestrigen Landtagssitzung ein.
Auch die Bürgerinnen und Bürger haben die Möglichkeit, die Forderungen der SPÖ zu unterstützen. Die Landespartei ruft zur Unterzeichnung der Petition „Pflege braucht MEHR als ein Danke“ auf: spooe.at/tag-der-pflege/
Bildquelle: © SPÖ Freistadt
Von links: Heimleiter Michael Prieler, Klaus Pachner, Silvia Rentenberger-Enzenebner und Alexandra Hofstadler mit Pflegerinnen des Seniorenheims Pregarten